Zähne und Kiefer

Das Kraniomandibuläre System

Warum wir in der Interdisziplinären Haltungs- und Bewegungsmedizin das Kraniomandibuläre System besonders beachten

Das Kraniomandibuläre System ist hochkomplex vernetzt mit anderen Körpersystemen. Es besteht deshalb die Notwendigkeit interdisziplären Bewertens, Entscheidens und Handelns in der Zahnmedizin (und in der Medizin):

  • Einflüsse des Kraniomandibulären Systems auf andere Körpersysteme müssen bei systemischen Krankheitsbildern berücksichtigt werden.
  • Und umgekehrt: Einflüsse von anderen Körpersystemen auf das Kraniomandibuläre System müssen bei zahnärztlichen Indikationen berücksichtigt werden.

Diese Zusammenhänge gelten auch und besonders in der Interdisziplinären Haltungs- und Bewegungsmedizin.

Auf dieser Webseite beschreiben wir diese

Neuroanatomische Vernetzung des Kraniomandibulären Systems
mit anderen Körpersystemen

Die „Computer“-Analogie

Zur Erklärung und Beschreibung der komplexen neuroanatomischen und neurofunktionellen Vernetzungen im biologischen System „Mensch“ nutzen wir die Funktion eines Computers als vereinfachende Analogie. Das Nervensystem und seine einzelnen Teile funktionieren wie Computer und Computer-Netzwerke: Sie bekommen über ihre afferenten Nerven Input von Sensoren, bewerten diesen Input in ihren zentralen Kernen und geben dann über ihre efferenten Nerven Output zur Steuerung ihrer Erfolgsorgane.

Dieses Funktionsprinzip gilt in verschiedenen Ausprägungen überall imNerven system: Im Bereich der Sinnessysteme, der sensomotorischen Systeme und der viszeral-peripheren Systeme.

Nervus trigeminus

Das Kraniomandibuläre System wird hauptsächlich durch den Nervus trigeminus versorgt. Auch der Nervus trigeminus funktioniert wie ein Computer: Seine sensiblen Kerne bekommen Input über  seine afferenten Nervenfasern vor allem aus dem Zahnhalteapparat, der Kaumuskulatur und den Kiefergelenkkapseln.

Auffällig ist die Ausdehnung der insgesamt drei sensiblen Kerne: Sie reichen vom Mittelhirn bis ins zweite Zervikalmarksegment. Dort werden die Input-Informationen bewertet. Schließlich werden über den motorischen Kern des Nervus trigeminus und seine motorischen Nervenfasern die Kaumuskeln sowie Teile der Zungen und Mundbodenmuskulatur gesteuert.

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Vernetzung des Kraniomandibulärem Systems mit
anderen Körpersystemen über das Fasziensystem

Das Fasziensystem gliedert sich in vier Schichten:

  • Die Hautfaszie (Fascia superficialis),
  • die muskuloskelettale Faszienschicht (Fascia profunda),
  • die viszerale Faszienschicht (Fascia visceralis) und
  • die durale Faszienschicht (Fascia meningealis).

Die Gliederung ist rein didaktischer Art. Tatsächlich haben wir es mit einem einzigen kontinuierlichen System zu tun.

Das Kraniomandibuläre System ist integrierter Bestandteil dieses Systems: Pathologische Belastungen in irgendeinem Teil dieses Systems können sich störend auf die kraniomandibuläre Form und Funktion auswirken. Und umgekehrt: Kraniomandibuläre Dysfunktionen können im ganzen Fasziensystem als Störungen und Belastungen relevant werden.

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Einfluss der Psyche auf das Kraniomandibuläre System

Die Möglichkeit psychischer Einflüsse auf den Nervus trigeminus und damit auf die Kraniomandibuläre Funktion haben wir auch in dem Artikel „Neuroanatomische Vernetzung des Kraniomandibulären Systems mit anderen Körpersystemen“ angesprochen.

In der täglichen Praxis sind diese Einflüsse bei nahezu allen chronisch erkrankten Patienten offensichtlich. Zur erfolgreichen Behandlung Kraniomandibulärer Dysfunktionen ist deshalb das Verständnis der Psyche besonders wichtig. Allerdings sind die Funktionen der Psyche sehr komplex und noch lange nicht ausreichend erforscht.

Trotzdem können wir mit einem einfachen und plausiblen Denkmodell sinnvolle und praktikable Vorgehensweisen für die Diagnostik, Therapie und Beratung ableiten.

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Vertiefende Informationen

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Die “Orale Medizin” hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahnmedizin wieder mitten im Kreis der medizinischen Disziplinen zu platzieren. Täglich kommen Patienten mit Beschwerden wie Allergien, Parodontitis, Kopf- und Nackenschmerzen, chronischen Schmerzen oder Schlafstörungen in die Zahnarztpraxis, die interdisziplinäre Maßnahmen erfordern.